Bedburg erinnert an zwei große Sportler

Am Nachmittag des 1. Dezember 2025 kamen Familien, Freunde, Weggefährten, Mitglieder des Stadtrates sowie Vertreter des TV Bedburg und des BBV in der Josef-Balduin-Arena zusammen, um zwei Männer zu ehren, die den Sport in Bedburg über Jahrzehnte geprägt haben: Heinz Robertz und Franz Inden.

Dass diese Ehrung überhaupt möglich wurde, ist einem Antrag der FWG Bedburg zu verdanken. Zwei ehemalige Schüler und langjährige Mitsportler von Franz Inden trugen die Idee an Albert Steffens heran – und die FWG griff sie auf, stellte den Antrag und setzte sich für die Umsetzung ein.

Albert Steffens hatte zudem die Ehre, als stellvertretender Bürgermeister und FWG-Mitglied, die Feierstunde mit bewegenden Worten zu eröffnen:

„Sport hat die Kraft, Gemeinschaft zu stiften, Brücken zwischen Generationen zu bauen und Lebenswege zu formen.“

Heinz Robertz – Fußballer, Manager, Visionär
Robertz war mehr als ein torgefährlicher Stürmer, der den BBV in den 70er-Jahren bis in die Landesliga führte. Er war ein Mann der Ideen: Karnevalssitzungen wie der „Lachende BBV“ und die „Karibische Nacht“ machten den Verein weit über Bedburg hinaus bekannt.

Franz Inden – Trainer, Mentor, Naturfreund
Inden war Jahrzehnte das bekannteste Gesicht des TV Bedburg. Er gründete Gruppen wie „Turnen für Jedermann“, förderte Talente und legte den Grundstein für Karrieren, wie die von Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor.

Zum Abschluss wurden die zwei Ehrenbäume aufgesucht und eine Gedenksäule enthüllt – Symbole für Wachstum und Beständigkeit. „Vielleicht entsteht hier einmal ein Wald der Ehre“, sagte Steffens.

Die FWG Bedburg hat mit dieser Initiative ein Zeichen gesetzt: Wir würdigen nicht nur die Vergangenheit, sondern schaffen ein lebendiges Denkmal für die Zukunft. Bedburg sagt Danke – und die FWG ist stolz, diesen Impuls gegeben zu haben.

Laudatio des stellv. Bürgermeisters Albert Steffens (Volltext)

Laudatio für Heinz Robertz und Franz Inden
gehalten von Albert Steffens, stellvertretender Bürgermeister, anlässlich deren Ehrung am 01.12.2025

„Sport hat die Kraft, Gemeinschaft zu stiften, Brücken zwischen Generationen zu bauen und Lebenswege zu formen.“

Liebe Familien Inden und Robertz,
liebe Vertreterinnen und Vertreter des TV Bedburg und des BBV,
verehrte Bedburgerinnen und Bedburger,

wir stehen hier heute zusammen, um zwei Menschen postum zu ehren, die über Jahrzehnte hinweg mit Herzblut, Einsatz und Begeisterung den Sport in unserer Stadt geprägt haben – und die uns im vergangenen Jahr leider verlassen haben: Heinz Robertz und Franz Inden.

Beide haben Spuren hinterlassen, die weit über ihre Vereine hinausreichen – nicht nur im sportlichen, sondern auch im menschlichen Sinn.

Ich freue mich, Sie zu dieser Feierstunde im Namen der Stadt Bedburg und stellvertretend für Bürgermeister Solbach begrüßen zu dürfen. Diese Freude hat für mich eine persönliche Note: Denn ich bin mit Britta Inden und Achim Robertz gemeinsam in ein Grundschulklasse gegangen. Das schafft eine besondere Verbindung – und macht diese Aufgabe für mich heute umso bedeutsamer.

Beginnen möchte ich mit Heinz Robertz. Viele kennen ihn als prägende Figur des Bedburger Ballspielvereins. Heinz war nicht nur ein torgefährlicher Stürmer in den 1960er- und 70er-Jahren, sondern auch ein Mann, der den Verein über Jahrzehnte als Manager und Organisator mitgestaltet hat.

Seine aktive Zeit als Spieler war geprägt von Erfolgen: Kreisliga, Bezirksliga und schließlich der historische Aufstieg in die Landesliga im Jahr 1971. Heinz war ein Stürmer, der für seine Gegenspieler unberechenbar blieb und für seine Mannschaft ein Vorbild an Einsatz und Kampfgeist war.

Doch Heinz Robertz war mehr als ein Spieler. Als Manager der 1. Mannschaft und später als Vorstandsmitglied prägte er die Talentförderung und die Bindung an den Verein. Von 1979 bis 1983 war er im Vorstand aktiv und organisierte große Feste, die den BBV weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt machten.

Legendär waren die Veranstaltungen „Lachender BBV“ – Karnevalssitzungen, die für die damalige Zeit unkonventionell und erfrischend anders waren. Und die „Karibische Nacht“? Sie war sein Werk und ist bis heute ein Sommer-Highlight, das hunderte Menschen anzieht – auch jene, die selbst nicht aktiv Sport treiben. Damals, bei den ersten Veranstaltungen gegenüber der Gaststätte „Krosch“, gaben sich sogar bekannte Bundesligaspieler die Ehre, wie Wolfgang Kleff, Kult-Keeper der 70er von Borussia Mönchengladbach.

Heinz Robertz war ein Mann, der seinen Sport lebte – und zugleich das Vereinsleben als Ort der Begegnung verstand.

Nach Fußball wenden wir uns nun einer weniger medienpräsenten, aber ebenso faszinierenden Sportart zu: der Leichtathletik – und damit Franz Inden.

Franz Inden war über Jahrzehnte das bekannteste Gesicht des TV Bedburg: als Sportler, Trainer und Ideengeber. Schon als junger Mann trat er in den Verein ein, war selbst erfolgreicher Leichtathlet und später Sportwart und Vorstandsmitglied.

Er begeisterte Generationen für Bewegung, gründete Gruppen wie „Turnen für Jedermann“ und später eine gemischte Seniorengruppe. Für ihn war Sport mehr als Leistung – er war Gemeinschaft, Freude und Gesundheit.

Seine Arbeit war nicht nur lokal bedeutsam: Für Katharina Molitor begann bei ihm eine Karriere, die 2015 in Peking mit dem Weltmeistertitel im Speerwurf gekrönt wurde. Und auch heute trägt die TV-Bedburg-Talentschmiede Früchte – denken wir an Volker Dannenberg, Deutscher Meister im Hochsprung (M70) bei den Deutschen Masters-Meisterschaften im März 2025.

Franz Inden war nicht nur Sportler und Trainer, sondern auch ein Mensch mit vielen Facetten: Kunsthandwerk, Naturfreund, Geschichtsinteressierter. Viele seiner Schüler erinnern sich an die Tonarbeiten, die unter seiner Anleitung entstanden und noch heute viele Wohnungen zieren. Und wer durch das Schulzentrum geht, sieht vielleicht noch Bäume, die er gepflanzt hat – als Zeichen seiner Liebe zur Natur.

So unterschiedlich ihre Sportarten auch waren – Heinz Robertz und Franz Inden hatten eines gemeinsam: Sie lebten für den Sport und für die Gemeinschaft. Heinz Robertz auf dem Fußballplatz, Franz Inden meist auf der Laufbahn hier im Stadion. Beide haben nicht nur trainiert und organisiert, sondern Werte vermittelt: Fairness, Zusammenhalt, Begeisterung.

Für mich ist diese Ehrung auch was persönlich Besonderes. Als langjähriger Schüler von Franz Inden erinnere ich mich an seinen Sportunterricht: Er nahm uns die Angst vor den Bundesjugendspielen, indem er Bewegungsabläufe trainierte, die Erfolgserlebnisse schafften. Legendär waren seine Warm-up-Läufe in freier Natur – früher im „Johanneslust“, einem kleinen Wald nahe der Oeppensporthalle, später hier im Stadion. Er war für viele von uns auch der Vertrauenslehrer.

Bei Heinz Robertz sind meine persönlichen Erinnerungen eher an seine kulturelle Seite geknüpft: Die ersten Karnevalssitzungen, die ich besucht habe, liefen unter seiner Regie – unkonventionell, lebendig, voller neuer Ideen.

Sie fragen sich sicher, was war der Impuls für die ehrungen? Die Idee zu dieser Ehrung entstand aus dem Wunsch, das Wirken dieser beiden Männer sichtbar zu machen. Zwei ehemalige Schüler und begeisterte langjährige Mitsportler von Franz Inden trugen genau diese Idee an mich heran. Daraus wurde ein Antrag der FWG – und darum stehen wir heute hier.

Da wir uns als Stadt keine weiteren Stadien leisten können, die wir nach verdienten Sportlern nennen können, war es naheliegend, für jeden von ihnen symbolisch einen Baum zu pflanzen – an einer „ballschusssicheren“ Stelle hier im Stadion. Dank der Unterstützung des Stadtarchivs und des Bauhofs stehen heute zwei Ehrenbäume und diese Gedenksäule an einem Ort, der wie kein anderer für Sport in Bedburg steht: in der Josef-Balduin-Arena.

Ein Baum steht für Wachstum, Stärke und Beständigkeit. Er ist verwurzelt in der Erde, so wie beide auch in Bedburg verwurzelt waren.

Mit diesen Ehrungen möchten wir ein Signal an alle Generationen senden: Wir würdigen nicht nur die Vergangenheit, sondern schaffen ein lebendiges Denkmal für die Zukunft. Vielleicht entsteht hier einmal durch weitere Ehrungen ein „Wald der Ehre“, der uns daran erinnert, wie wichtig Engagement und Leidenschaft für unsere Gemeinschaft sind – nicht nur in sportlicher Hinsicht.

Ich danke den Familien, den Vereinen, allen Helferinnen und Helfern – und vor allem Heinz Robertz und Franz Inden für das, was sie uns für den Sport in Bedburg gegeben haben.

Lassen Sie uns nun gemeinsam nun die Gedenktafeln enthüllen und die Ehrenbäume symbolisch in unser Herz pflanzen.

Herzlichen Dank.

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