Der 9. November ist der Schicksalstag der Deutschen – so viele gute, wie auch schreckliche Ereignisse fielen auf dieses Datum. Dieses Jahr stand allerdings der Glücksfall der deutschen Geschichte im Mittelpunkt: der Mauerfall vor 30 Jahren. Die friedliche Revolution in der DDR führte zur deutschen Einheit und gilt bis heute als glänzendes Beispiel des ungebrochenen Bürgerwillens zur Freiheit gegen alle Widerstände.
In Bedburg war am 9. November 2019 jedoch das Gedenken an die von den Nazis vertriebenen, deportierten und ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger unserer Stadt auf dem jüdischen Friedhof und am Alten Rathaus, einst ein jüdisches Wohnhaus, der Ausgangspunkt für das Demokratieforum, welches im Anschluss daran stattfand.
Das Erstarken der Rechten und Rechtsextremen in Deutschland ist in den letzten Jahren ein schockierendes Beispiel für ein Ignorieren der eigenen Geschichte und den gefährlichen Größenwahn nationalistischer Rassisten. Von rechts motivierte politische Morde wie den an Walter Lübcke oder zwei Menschen aus Halle machen deutlich, dass die Freiheit und die Demokratie wieder in Gefahr sind.
Im Rahmen des Demokratieforums wurde über Geschichte und Ideologien aufgeklärt, allerdings war es auch ein Ort zur politischen Diskussion. Klar ist: die anständige Gesellschaft darf sich nicht in Angst versetzen lassen, sondern muss standhaft für ihre Freiheit und Offenheit eintreten – und dazu sind alle gefragt und gefordert!
(Fotos: W. Merx)