In den Medien und vor allem den sozialen Netzwerken liest man immer wieder, dass der Strukturwandel und die Energiewende nicht zu schaffen seien und es ohne Kohleverstromung nicht weiterginge. Aber den Kopf in den Sand stecken und hoffen, dass bald alles einfach vorbei ist, ist keine Option. Zwar haben viele Beschäftigte im Energiesektor Existenzängste, die leider von mancher Seite bewusst geschürt werden, und auch mit der Angst vor dem großen Stromausfall wird gerne gespielt, aber all dies ändert am voranschreitenden Strukturwandel nichts. Solche Angstspiele verunsichern die Menschen nur noch mehr, als dadurch Lösungen entstehen. Genau hier zeigt sich, wer die politische Verantwortung übernehmen und den Strukturwandel vorantreiben will: es gibt zahlreiche Projektideen, die im Revier umgesetzt werden können, allerdings dürfen dabei keine politischen Spielchen betrieben oder bürokratische Hürden aufgebaut werden.
Dass neue Technologien Chancen und neue Arbeitsplätze bieten, zeigen Projekte, in denen z. B. Wasserstoff in Produktionsprozessen oder in der Energieversorgung eingesetzt werden kann. Die Stadt Bedburg hat auf Anregung der FWG angefangen, solche Wasserstoffprojekte in die bestehenden und künftigen Gewerbe- und Industriegebiete zu holen. Genauso haben wir erreicht, dass Energiespeicher an neue Windkraftanlagen gekoppelt werden. Durch solche Maßnahmen werden neue und qualitativ hochwertige Arbeitsplätze im Revier und in Bedburg ermöglicht. Dies sind die neuen Arbeitsplätze, die wir brauchen, um die im Energiesektor bald wegfallenden Arbeitsplätze zumindest teilweise aufzufangen.
Wir sind uns sicher, dass im Revier neue Technologien Platz finden werden und sich daraus neue, qualifizierte Arbeitsplätze schaffen lassen. Wenn dies zusammen mit dem Ausbau der Infrastruktur und des ÖPNV sowie der Neugestaltung der Tagebaulöcher ohne bürokratischen Ballast und politisches Geplänkel angepackt wird, kann der Strukturwandel gelingen. Es sollte keine Frage der politischen Richtung sein, wohin die Reise geht. Den Weg nach vorne finden – dazu sind alle Akteure gefordert, denen etwas an einem gescheiten Miteinander im Revier und einer guten, gleichmäßigen Entwicklung des gesamten Reviers liegt.