Die Fraktion der Freien Wählergemeinschaft Bedburg e.V. beantragt die Erstellung eines öffentlichen Altlastenkatasters für die Stadt Bedburg.
Um zukünftige Planungen, beispielsweise von Baugebieten, einfacher vorzubereiten sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern, Zuzugswilligen und (neuen) Mitgliedern im Rat der Stadt Bedburg eine Übersicht über die Altlastensituation zu verschaffen, ist es sinnvoll und zielführend, Informationen über Altlasten in einem öffentlich zugänglichen und kostenfreien Kataster zusammenzutragen. Dieses Altlastenkataster sollte mindestens die folgenden Bereiche umfassen:
- Rückstände aus Industrie und Wirtschaft,
- Kampfmittel und
- archäologische Funde
Im Zuge von Erschließungen von Baugebieten werden Prospektionen durchgeführt, die jedoch rein projektbezogen behandelt werden. Die Informationen geraten nach Abschluss solcher Projekte meist in Vergessenheit. Es stellt sich beispielsweise die Frage, ob bei einer Neuerschließung eines Baugebiets eine Nachbetrachtung der Erkenntnisse bereits angrenzender Bebauungen zu vereinfachten Verfahren und somit zu Kostensenkungen führen könnte.
Da bereits weit vor dem für die Stadt Bedburg historisch bedeutsamen Jahr 893 Menschen in der Region siedelten, finden sich dort Rückstände aus zahlreichen Epochen. Bodenverdichtungen und Häufungen in bestimmten Bereichen weisen auf ehemalige Siedlungsflächen sowie aufgegebene Straßen und Wege hin.
Die Spuren des Zweiten Weltkriegs sind bis heute aufgrund von Kampfmittelfunden (beispielsweise Fliegerbomben oder nicht gezündete Handgranaten) auf einstigen Schlachtfeldern vereinzelt heute noch sichtbar. Auch die in Bedburg angesiedelte Industrie hat Spuren hinterlassen und hinterlässt diese weiterhin. Als Beispiel sind hier die oft diskutierten Altlasten des Linoleumwerks zu nennen.
Durch fortschreitendes Zusammenfassen all dieser Informationen in einer zentralen Datenbank kann auf einfachem Wege ein Altlastenkataster aufgebaut werden. Eine Beteiligung der Bürgerschaft in Form von Meldungen über diesbezügliche Funde sollte hierbei ebenso geschehen. Mittelfristig ließe sich dadurch ein fundiertes Bild der Altlastensituation im gesamten Stadtgebiet generieren.